1. Schwedt - Szczecin - 60km (62km mit Suchen und
Verfahren)
Nach Ankunft in Schwedt 15:00 ging es auf dem sehr gut
asphaltierten Oder-Neiße-Radweg los. Nach 30km ging es über die Oder
nach Polen auf der stark befahrenen Landesstraße 31 nach Szczecin
zum Camping
"Marina", ul. Przestrzenna
23, (39 Zł für Zelt+ 2 Personen). 2.
Szczecin
- Wolin - 86km
Der R66 um das Stettiner Haff ist ein streckenweise katastrophaler
Radwanderweg und sollte gemieden werden. Abgesehen von nahezu nicht
vorhandener Beschilderung sind auch die Wege im günstigsten Fall noch
zum Wandern geeignet. Vor allem zwischen Czarnocin und Racimierz war
das Fahrrad gefährdet, weil der schlechte Betonplattenweg unter
Schilf nicht mehr zu erkennen war. Wir waren froh, als wir
aus diesem Gebiet wieder herausgefunden hatten.
Zwischen Szczecin und Wolin gibt es keinen Zeltplatz!
Der Zeltplatz im Süden von Wolin kostete 20 Zł + 10 Zł
Duschen/Person. Wir holten einfach den Schlüssel und nutzten ihn für
zwei. 3. Wolin -
Trzęsacz - 50km
Auf der Insel Wolin fährt es sich auf einer Alleestraße und ab Unin
auf dem Fahrradweg sehr angenehm zur Ostsee. Nach 24km erreichten wir
die Küste und trafen auf Massentourismus. In Dziwnów
aßen wir unseren ersten superleckeren Räucherfisch.
Zwischen Dziwnówek und Pobierowo sollte man lieber auf seinen
gesunden Menschenverstand achten statt der widersprüchlichen
Beschilderung zu folgen. Die Waldwege sind teils sandig.
Der Zeltplatz in Trzęsacz lag am Ortseingang 400m südlich der
Hauptstraße und war privat von nettem alten Rentnerpaar und
Kinderspielplatz. 35 Zł mit Waschmaschine, Kühlschrank und
Wasserkocher. 4. Trzęsacz
- Kołobrzeg (Kolberg) - 55km (62km mit
Stadtbesichtigung)
Zwischen Pogorzelica und Mrzeżyno ist ein Armeegelände,
welches in unseren Karten nicht verzeichnet war. Die Straße versperrt
eine Schranke, Sperrgebiet und Stacheldrahtzaun liegen allerdings südlich der Kopfsteinpflasterstraße. Der
Militärposten dort meinte, wir können da nicht durch. Wir sind
dann 100m an den Dünen entlang (ein Wanderweg) und dann wieder,
außer Sichtweite des Postens, auf die Straße. Links von uns lag freies
Feld zur Küste (ca. 150m) und rechts von uns doppelter
Stacheldrahtzaun. Nach ca. 6km wird die Straße durch ein weiteres
Militärgelände unterbrochen. Wir fragten den (unbewaffneten) Posten
dort und der meinte, wir können das Gelände an den Dünen
umfahren. Wir sind also durch den Wald 100m zur Küste und dort einen
guten festen Waldweg um dieses Gelände herum gefahren. Dort waren auch
viele Badegäste unterwegs.
In Mrzeżyno wurde ich an einem Hähnchenstand, mangels meiner
Kenntnisse der örtlichen Sitten des Wartens auf meine Bestellung (auf
polnisch), sehr unfreundlich bedient.
Einen sehr guten Fahrradladen in Kołobrzeg gibt es in der Nähe
des Bahnhofs (500m entfernt).
Leuchttürme stehen in Niechorze und Kołobrzeg.
"Camping
Baltic 78", ul. IV Dywiziji Wojska Polskiego 1, im Park von Kołobrzeg hat City-Atmosphäre und
kostete 40 Zł.
5. Kołobrzeg (Kolberg) - Łazy
- 56km
Nach Verlassen von Kołobrzeg sind wir über Kadzielno gefahren, um der Landesstraße
11 zu entgehen (an der Küste bis Ustronie Morskie ist wohl nur
Strandpromenade für Fußgänger). Nach Kadzielno 500m auf einem Feldweg nach Osten
gefahren und dann 500m mangels Klarheit der Wege durch die
ausgefahrenen Waldwege geschlagen. Dann aber hatten wir einen schönen
asphaltierten und ruhigen Waldweg in Richtung Kukinka.
Der direkte Weg von Kukinka nach Wieniotowo wird durch eine
Mülldeponie versperrt, die in unserer Karte nicht verzeichnet war. So
sind wir vorher nach Ustronie Morskie abgebogen, rein ins
Touristengetümmel.
Von Sarbinowo nach Chłopy fanden wir keinen Weg an der Küste und
mußten einen Bogen fahren.
Zeltplatz am Ende von Łazy 40 Zł + 5 Zł Duschen/Person.
Der Weg weiter wurde durch eine Schranke versperrt und soll auch nicht
durchgängig sein. Łazy war ein teurer Ort.
Ein Leuchtturm steht vor Gaski. 6.
Łazy - Ustka - 85km
Über Osieki, Rzepkowo, Bielkowo auf Betonwegen. Zwischen Jeżyczki
und Darłowo
(Rügenwalde) sind die Dörfer sehr angenehm anzusehen.
In Darłowo lohnt es,
die Marienkirche am Marktplatz anzusehen.
Von Darłowo bis
Jarosławiec kann man
sehr schön auf Beton-/Waldwegen am Meer entlangfahren, direkt auf der
Nehrung.
Zwischen Jarosławiec
und Ledowo Osiede ist ein Militärflughafen, der auf unseren Karten
nicht verzeichnet war und den wir umfahren mußten.
Ustka ist sehr touristisch, hat aber eine ansehnliche Fußgängerzone
und Hafen.
Camping
"Morski", ul. Armii Krajowej 4, am Ende des Ortes 30 Zł. 7.
Ustka - Rowy - 21km
Der R10 ist auf diesem Teil sehr gut ausgeschildert. Auf einer
stillgelegten Bahnstrecke (ca. 12km) ging es über Felder und durch
Wälder vorbei an allen Siedlungen, bis auf ein kurzes Sandstückchen,
entspannt nach Rowy. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag auf dieser
Tagesstrecke bei 13km/h.
Zeltplätze gibt es sehr viele in Rowy. Wir bezahlten auf einem
relativ schäbigen 27,20 Zł.
Sehr toll ist die Mole bei Wellengang. 8.
Rowy - Łeba - 50km
Durch den Slowinzischen Nationalpark ging es bis Smołdzino
(13km) auf Wurzelwegen und Sandwegen. Der Eintritt in den Nationalpark
kostete 4,40 Zł/Person. Gesehen haben wir nicht viel. Schneller
fährt man, wenn man den See südlich umfährt. In Smołdzino
haben wir den ausgeschilderten R10 verlassen und sind die asphaltierte
Straße bis Kluki gefahren.
Zwischen Kluki und Izbica war der Weg sumpfig und schlammig,
unmöglich zu fahren! Danach ging es über Gać und Żarnowska über
einen guten Waldweg.
4-Sterne-Zeltplatz Rafael, direkt hinter der Brücke über die Łeba
33,60 Zł/Nacht, Waschmaschine 7 Zł, gelegen fast im Zentrum,
am Hafen.
Łeba hat eine sehr interessante Geschichte, die auf der Promenade zum Meer
beschrieben ist. Ansonsten gibt es dort viel zu viele Touristen. 9.
Slowinzischer Nationalpark - 16km Fahrrad, ca. 4km Dünenwanderung
Mit dem Fahrrad sind wir bei Regenguß 8km die
Straße gefahren bis zu den Dünen und dort herumgelaufen.
Der Eintritt in den Nationalpark kostet 4,40 Zł. Dieser wird aber
nur an der Straße in Rabka genommen. Wer sich entscheidet, die
komplette Wanderung von Łeba zu machen und mit dem Strand
beginnt, spart sich den Eintritt. Am Strand sind die Dünen groß
ausgeschildert und man kann die Leute auch nicht übersehen.
Es fahren ebenfalls viele Shuttle-Bus-Züge, es herrscht
Massentourismus. Diese einmaligen Wanderdünen sollte man sich aber
nicht entgehen lassen!
Ein Museum eines alten deutschen Raketenabschußgeländes befindet
sich ebenfalls auf dem Weg zu den Dünen. 10.
Łeba - Władysławowo - 76km
In Nowęcin und Sarbsk kommt man an schönen Pferdehöfen vorbei.
Sehenswerte Klöster und Kirchen gibt es auf der letzten Hälfte der
Etappe an der Woiwodschaftsstraße 213 genügend. Insbesondere in Żarnowiec,
direkt am Ortseingang lohnt ein eingehender Aufenthalt.
Einen Zeltplatz fanden wir in Chłapowo, einem Vorort von Władysławowo,
direkt an der Steilküste für 28,80 Zł/Nacht. Dort befanden sich
5 Zeltplätze nebeneinander. 11.
Halbinsel Hel (Władysławowo - Jurata - Władysławowo)
- 60km
In Władysławowo gibt es den größten Fischereihafen Polens,
welcher interessant anzusehen ist.
Die Halbinsel Hel ist ein Paradies für Wind- und Kite-Surfer. Da das
Wasser in der Bucht sehr flach ist, ist es wärmer und die
Windverhältnisse sind dort gleichmäßig und gut.
Die einzige Verbindungsstraße auf der bis 200m schmalen Halbinsel hat
einen sehr schönen Fahrradweg (nach Jastarnia allerdings wieder
Betonplatten). Die Kirchen in Kuźnica und Jastarnia sind innen sehr
interessant und anders gestaltet. Jurata am Umkehrpunkt unserer
Tagesetappe ist ein eher teurerer Ferienort ohne größere
Besonderheiten.
Einen (nicht sehr zuvorkommenden) Fahrradladen in Władysławowo
gibt es im Haus Albatros, 100m neben dem Bahnhofsgebäude. 12. Władysławowo
- Sopot - 65km
Bis Puck existiert ein sehr guter Radweg an der Küste, danach
endet er ohne Ankündigung im Feld und geht direkt an der Steilküste
weiter, allerdings mit einigen starken Steigungen, bei denen man das
Gepäck abschnallen muß.
Die Straße durch ein kanaldurchzogenes Gebiet über Mrzezino nach
Kazimierz war eine sehr stark Bau-LKW befahrene Straße.
Ins Zentrum von Gdynia
am besten die Hauptstraße benutzen, sie hat am
ehesten einen Fahrradweg.
In Gdynia war an der Mole ein altes Segelschulschiff und ein
Kriegsschiff zu bewundern.
In Sopot nutzten wir den sehr aufgeräumten Zeltplatz "Camping
Nr. 19" direkt am Ortseingang für 30 Zł. 13.
Sopot - Gdańsk - 33km
In Sopot existiert ein breiter Luxusradweg (mit Kreisverkehr und
Zebrastreifen für Fußgänger!) direkt an der Uferpromenade. Die
Stadt ist ein größerer, jedoch angenehmer Erholungsort. Dort aßen
wir auch unseren letzten Räucherfisch.
Ein Abstecher nach Oliwa (ein Stadtteil von Gdańsk)
3km landeinwärts war sehr interessant. Dort gibt es eine alte
Kathedrale mit einer riesigen Orgel, welche zwischen 10:00 und 16:00
Uhr Vorführungen gibt. Wir gingen in den offenen Seiteneingang,
direkt neben der Toilette rein und bezahlten nichts.
In Gdańsk endete der schöne Radweg auch
irgendwann und es gab keinerlei Hinweise mehr. Am besten an den
Hafenanlagen vorbei fahren und dann der richtigen Himmelsrichtung
folgen bis man wieder auf eine mehrspurige Straße trifft.
Geschlafen haben wir in der Jugendherberge in der Ulica Wałowa 21
(einer Schule) für 73 Zł für 2 Personen. 14. Gdańsk zu Fuß
Die Fahrräder schlossen wir an Fahrradständern an und das
Gepäck ließen wir für den Tag in den Schließfächern am Bahnhof
für 8 Zł.
Das Zentrum von Gdańsk ist groß zum
Erlaufen und die Häuser sowie Sehenswürdigkeiten sehr interessant
und schön.
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