Kungsleden März 2005 - Fjällnas - Helags - Storulvån - Fjällnas

     
  Winter  
  Kungsleden
Ausrüstung
     
  Sommer  
  Wandern
  Ausrüstung
Radtouren
Ausrüstung
  Bilder
Links
  FAQs

11.-24. März 2005 Fjällnäs - Helags - Storulvån - Fjällnäs - ca. 185km
Ivonne, Petra, Thomas, Christian, Robert und Micha
Die Tour begann bei -24°C nachts und endete bei warmen 0°C. Von Sonne bis Schneesturm war alles dabei. Wir überwanden 5020 Höhenmeter.
Fjällkarten: Z6, Z8, (Z7)
Die Wegbeschreibung orientiert sich an den offiziellen Fjällkarten und startet im Süden.

       
 


Sturm

 


Wasserholen

Spåime - Gåsån - 24km
- lecker Blaubeersuppenpause an einer Brücke in Tjallingen
- Gåsån nachts Polarlichter bei
-18°
     
Ekorrdörren - Spåime 18km
- Sturm den ganzen Tag
- eine Maus begleitete uns ein paar Kilometer
- ein toter Lemming lag am Weg
- Spåime mit Vorraum, an wichtigem Versorgungsweg
     
   
Gåsån - Helagsstugorna - 21km
- ein herrlich sonniger, aber windiger Tag, er endete in einem Wettrennen

 

Helagsstugorna - Ekorrdörren - 18km
- Wetter sehr wechselhaft, Umziehen jede Stunde
- Hütte toll in einem Tal gelegen
 


Schutz im Wind

 

 
 

4 gehen hoch
 
 
Helagsaufstieg 1040m-1796m ü.M. 4h
- -10°C am Startpunkt, 2h hoch, 2h runter
- Felle für die Ski in der Stugorna geliehen, ohne Stahlkanten ist der Aufstieg nicht empfehlenswert
- Berg war total vereist, aber sehr schön

   
 
   
Fältjägarstugan - Helagsstugorna - 14km
- 15:00 sind wir auf den Helags
 
Helagsstugorna - Fältjägarstugan  - 14km
- Iglu gebaut: 5 Leute in 2h, Platz für 4 Personen
     


draußen -15°, innen 0°

 
Ösjöstugan - Fältjägarstugan - 21km
- anstrengende Strecke mit vielen Höhenmetern, das am zweiten Tag
- am Ziel erwartete uns eine nette Hüttenwirtin mit lecker Sirup und Wasser
   
 


ist privat und war zu

Fältjägarstugan - Ösjöstugan - 21km
- Schneesturm, so daß wir bei Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen die Zelte aufschlugen
 
 


Blaubeersuppe


Frühstück

 
 

 

 
Fjällnäs - Ösjöstugan - 16km
- Nachts waren es -24°C
- mein Startrucksack wog 28kg
- Ösjöstugan sehr schön mit tollen Betten

 
   
   
Ösjöstugan - Fjällnäs - 18km
- 0°C
- zur Pause bei Svalåtjärn ging bei einer Schneeballschlacht wieder ein Stock kaputt
 
 

auf geht´s
 
   

Die komplette Tour für Google Earth als kml/kmz-Datei gibt es hier,
für Google Maps hier,
für Wandermap hier.

Hinweis: den virtuellen Flug in Google Earth einfach starten unter  >Orte< und dort auf >play< klicken.
 

An-/Abreise:

Mit dem Auto 30h und Salatöl im Tank. Die Nacht Durchfahren ist vor allem bei der Rücktour, wenn alle abgespannt sind, nicht ungefährlich. Eine Nacht auf der Fähre Rostock - Trelleborg. (Scandlines, TTLine)
 

 
Strecke: 1. Fjällnäs - Ösjöstugan - 16km
Nach der Ankunft am Vorabend in Fjällnäs haben wir im Strandgården eine Hütte gemietet, für die wir allerdings nichts bezahlen mussten, weil eine Heizung kaputt war. Draußen herrschten -24°C und drinnen +10°C. Ich habe abends die Chance genutzt, um ein altes Kindheitstrauma zu verarbeiten, als Mutti mir verbot, bei -20°C nach draußen zu gehen. So bin ich bei diesen Temperaturen zum Briefkasten am Kiosk gerannt (1km).
Am Morgen wollte Robert das Auto zum Campingplatz umparken, jedoch sprang es nicht an. Der Wirt des Strandgårdenn sagte, er wird es jeden Tag probieren (genau am Tag unserer Rückkehr sprang es dann wieder an, da war es auch warm).
Bei sonnigen -15°C ging es morgens los und schon am ersten Anstieg zum Nordic Ski Center wechselten alle die Kleidung, weil wir durchweg zu warm angezogen waren.

2. Ösjöstugan - Fältjägarstugan - 21km
Die Tour war sehr anstrengend, weil das Rucksackgewicht doch noch sehr drückte, die Kälte den Schnee stumpf machte und viele Höhenmeter zu überwinden waren.
Die geplante Pause an der Giertebaunestugan wurde doch kürzer, weil diese geschlossen war und wir so davor im Wind saßen.
In der Fältjägarstugan erwartete uns schon eine nette Hüttenwirtin mit dem üblichen Willkommenstrunk: Wasser+Sirup.
Die Fältjägarstugan hat ihren Namen übrigens von einem Unglück im 2. Weltkrieg, als 3 wehrpflichtige schwedische Soldaten nicht weit entfernt in einen Schneesturm gerieten und erfroren.

3. Fältjägarstugan - Helagsstugorna - 14km
Ein schnelle Etappe, mit sehr langen Anstiegen und Abfahrten. So entschlossen wir uns nach unserer frühen Ankunft doch zum Aufstieg auf den Helags (1797m), den höchsten Berg Schwedens südlich des Polarkreises.

Helagsaufstieg 1040m-1796m ü.M.
15:00 starteten Ivonne, Christian, Robert und Micha den Aufstieg. Petra und Thomas entschlossen sich in weiser Vernunft, an der Fjällstation zu bleiben und uns bei -10°C in der Sonne mit dem Fernglas zu beobachten.
Mit Fellen, die wir an der Fjällstation geliehen hatten, machten wir uns an den zweistündigen Aufstieg. Der Berg war ziemlich vereist und steil. Ein Abrutschen hätte einen 200m-Absturz bedeutet. Ivonne und Micha hatten keine Stahlkanten, Christian und Robert hatten welche und konnten wesentlich sicherer mit ihren Langlaufskiern auf dem eisigen Gefälle laufen.
Die beiden Stahlkantenlosen dachten ernsthaft an ein Umdrehen, weil die Gefahr eines Abrutschens doch permanent gegeben war. Wenige Hundert Meter vor dem Gipfel stellten wir die Ski ab und rammten unsere Skischuhe wenige Zentimeter in den vereisten Boden, um so weiter nach oben zu kommen, entlang der Schneeabbruchkante des Berges. Das ging relativ gut und so erreichten wir den Gipfel, auf dem ca. -20°C herrschten. Ein wunderschöner Blick bei klarem Wetter bot sich uns, direkt an einem 500m-Abgrund an einer völlig zugeeisten Gipfelstation.
Der folgende zweistündige Abstieg war nicht weniger anstrengend. Durch die einseitige Belastung längs des Berges, bekam ich einen Krampf im Bein, der nicht weggehen wollte.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Fjällstation, wo ich beim Ausziehen meiner Schuhe feststellte, daß die Socken an den Schuhen festgefroren waren und auch an meinen Zehen, inklusive einer gefrorenen Blase. Das waren unbemerkte Erfrierungen 1. Grades, hervorgerufen vermutlich durch ein winziges unbemerktes Loch im Schuh.

4. Helagsstugorna - Ekorrdörren - 18km
Das Wetter wechselte mit Sonne und Schneesturm den ganzen Tag, so daß wir ständig die Kleidung anpassen mussten.
Ekorrdörren liegt wunderschön eingebettet zwischen 2 riesig aufragenden Bergen. Robert grub sich ein Schneeloch und schlief dort.

5. Ekorrdörren - Spåime 18km
Ein Sturmtag. Der erste Anstieg auf die Höhe war anstrengend. Bis kurz vor Sylarnas Fjällstation begleitete uns eine Maus im Schnee. Thomas fand einen toten Lemming und nahm diesen mit. (für die Rückfahrt wurde dieser erst im Kühlschrank gelagert und dann in der Thermoskanne transportiert)
Abends war es auf Grund des Sturmes unmöglich ein Zelt aufzustellen. Ich schlief im Vorraum der Hütte bei -13°C.

6. Spåime - Gåsån - 24km
Ein stürmischer, aber meist sonniger Tag. Mittags holten wir uns in der Storulvåns Fjällstation den neuesten Wetterbericht, begegneten einer Schulklasse, von der jeder mit einer Schaufel ausgerüstet war und die für 4-5 Tage hinraus fuhren, um jeden Tag im Iglu zu schlafen.
Eine Blaubeersuppenpause auf einer Hängebrücke machten wir bei eisigem Wind in Tjällingen.
In Gåsån sahen wir nachts bei -18°C draußen in Badelatschen endlich wunderschöne Polarlichter.

7. Gåsån - Helagsstugorna - 21km
Bei sonnigem und kaltem Wetter ging es zurück zur Helagsstugorna. Der Tag war sehr entspannt und so endete dieser mit der Auflösung der Gruppe und mehr oder weniger in einem Wettrennen.
Robert schlief bei -20°C im Zelt. Die Flasche mit heißem Wasser, die er sich zum Wärmen mit ins Zelt nahm, war am nächsten Morgen gefroren und er schlief nicht wirklich gut.

8. Helagsstugorna - Fältjägarstugan  - 14km
Auf dem Weg zur Fältjägarstugan erreichte ich auf einer 2km-Abfahrt den "Point of no Return" - als ich auf der Abfahrt zu schnell zum Bremsen wurde, weil viele Scooterspurrillen vorhanden waren und einige spitze Steine aus dem Boden ragten. Ein Bremsversuch war riskanter als die 2km mit dem Rucksack auf dem Rücken über viele Bodenwellen durchzuhalten. Am Ende hatte ich aber äußerst schwammige Knie...
An der Fältjägarstugan, die wir zeitig erreichten, borgten wir uns eine alte Baumsäge und begannen unser erstes Iglu zu bauen. Robert glaubte nicht an das Funktionieren des Baus nach Plan. So stapelten wir die Schneeelemente einfach kreisförmig übereinander. 2 sägten die Schneeziegel, 2 transportierten sie und einer stand im Iglu und baute von innen. Später erst wurde der tiefergelegte Eingang nach drinnen gegraben. Und: Man hört draußen wirklich keine Schreie aus dem Iglu - der Schnee isoliert supergut. 5 Leute bauten in 2 Stunden das Iglu, welches Platz für 4 bot, mit geschätzt einer halben Tonne Schnee. So mussten wir losen, wer im Haus schlafen sollte. Ivonne verlor, war darüber aber nicht ganz so unglücklich....Christian wollte von Anfang an im Warmen schlafen.
Die Nacht im Iglu war sehr angenehm. Bei Außentemperaturen von -15°C hatten wir im Inneren behagliche 0°C.

9. Fältjägarstugan - Ösjöstugan - 21km
Da wir vorhatten, in der Ösjöstugan zu nächtigen, diese aber geschlossen war und wir im nächtlichen Schneesturm es für sicherer erachteten nicht weiterzufahren, schlugen wir die Zelte im Windschutz der im Tal gelegenen Gebäude auf.

10. Ösjöstugan - Fjällnäs - 18km
Der Tag hatte schrecklich warme 0°C. Alle waren entspannt und die letzte Etappe war ein Leichtes. Da wir uns in den Loipen des Nordic Ski Center befanden, begegneten uns an diesem Tage doch sehr viele Skifahrer. Während einer Schneeballschlacht an Svalåtjärn trat irgendwer auf irgendeinen Skistock, so daß wir wieder einen kaputten Skistock hatten.
Das Auto holte Robert am Strandgården ab und fuhr es zum Campingplatz, wo wir die Nacht verbrachten, um am nächsten Morgen die Rückfahrt anzutreten.

Die Rückfahrt gestaltete sich zu einer Einkaufstour. Wir hielten an jedem Geschäft mit Rentierfellen und Winterschlussverkauf. Um Mitternacht kehrten wir noch in einer Kneipe in  Göteborg ein und fuhren im Nebel bei 100m Sichtweite weiter zur Fähre (das ist die ganze Nacht durch wirklich keine gute Idee), welche wir am nächsten Morgen nahmen.
 

 
Fazit: Es ging in eine wunderschöne Berglandschaft Schwedens. Wir waren ständig in einer Höhe von mehr als 1000m, so daß wir wirklich nur weiße Berge hatten.
Wir hatten lange Anstiege und lange Abfahrten von bis zu 2km Länge. Die Tagestemperaturen lagen meist bei -13°C bis -8°C, so daß die Nasenhaare gefrieren. Nachts hatten wir -15°C bis -20°C. Da diese Kälte den Schnee stumpf macht, hatten vor allem unsere beiden Leute mit Pulkas Probleme, so daß wir die anfangs geplanten Strecken nicht schafften und mehrmals umplanen mussten und so am Ende einen Tag weniger als vorgesehen draußen waren.
Wir hatten ziemlich gleichmäßige Anteile von Sonnentagen, Schneefall und Stürmen. An 4 Tagen hatten wir den sogenannten Whiteout.
2 Skistöcke gingen zu Bruch, einer bei einer kleinen Wutgebärde von Robert und einer in einer Schneeballschlacht.
 
 

Kontakt

Sie befinden sich auf www.fuori.de